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Computerassistierte Dünnschichtzytologie

Das ThinPrep®Imaging System

Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, den Pap-Abstrich aus einer Dünnschichtzytologie anzufertigen, sodass das ThinPrep®Imaging System der Firma Hologic Deutschland GmbH in unsere zertifizierten Laborstrukturen integriert wurde.

Wenn die computerassistierte Maschine ermüdungsfrei nach Auffälligkeiten im Pap-Abstrich sucht und die zytologische Expertin bzw. der zytologische Experte die abschließende Diagnose stellt, eröffnet sich im Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine die Chance für eine verbesserte diagnostische Qualität. Denn die menschliche Kompetenz wird bei der Diagnosestellung systematisch und maximal unterstützt.

Damit berücksichtigen wir den technologischen Fortschritt unter Wahrung der bestmöglichen Sicherheit bei der Diagnosestellung.

Grundlage der Computerassistenz: Patentierte Filtrationstechnik

Nachdem die Zellen vom Gebärmutterhals entnommen und in die Transportflüssigkeit überführt sind, liegt die wesentliche Grundlage für das computerassistierte Screening in der qualitätskontrollierten Probenaufbereitung. Hierfür verwenden wir u.a. den ThinPrep®5000 Prozessor mit Autoloader. Er überträgt mit einer patentierten Filtrationstechnik die entnommenen Zellen des Gebärmutterhalses aus der Transportflüssigkeit und störende Elemente, wie Blut oder Leukozyten werden aus der Transportflüssigkeit herausfiltriert, so dass eine dünne Schicht (Monolayer) auf einen Objektträger aufgetragen wird. 

Probenidentifikationsnummer: auslesen und übertragen

Um Verwechslungen zu vermeiden, erhält das Transportgefäß eine eindeutige Probenidentifikationsnummer. Diese wird maschinell ausgelesen und mit Hilfe eines Gravurlasers auf den Objektträger übertragen. Dadurch wird eine unmittelbare Verbindung zwischen den auf dem Objektträger und in dem Transportgefäß befindlichen Zellen hergestellt. Der ThinPrep®5000 Prozessor mit Autoloader kann mit bis zu 160 Proben und mit bis zu 300 Objektträger und Filter bestückt werden.

Unsere Beispiele zeigen den unauffälligen, also gesunden Abstrich einer Patientin, unter dem Mikroskop.

  • Abbildung (1) und (2) zeigen einen konventionellen Abstrich. Überlagerungen der Zellen und Blutanteile können die Diagnose beeinträchtigen.
  • Abbildung (3) und (4) zeigen die Dünnschichtzytologie. Durch aufwändige technologische Präparation werden störende Bestandteile entfernt, um ein computerassistiertes Screenen zu ermöglichen.

Der wesentliche Vorteil der Dünnschichtzytologie ergibt sich durch die Verwendung der patentierten Filtrationstechnik. Im Vergleich mit der konventionellen Zytologie stellen sich geringere Zellüberlagerungen, weniger autolytische Zellveränderungen sowie weniger Überlagerungen von nicht epithelialen Zellelementen und Schleim ein. Auf Basis der Dünnschichtzytologie können somit klare Zellbilder als Grundlage für eine Zellinterpretation entstehen.

Computerassistenz in der Dünnschichtzytologie

Die wesentliche innovative Kraft liegt in der gründlichen und präzisen computerassistierten Analyse der Objektträger. Mit ihrer Hilfe wird Zelle für Zelle des gesamten Objektträgers betrachtet und bewertet. Dabei werden auffällige Zellen zur weiteren Begutachtung elektronisch markiert und zur abschließenden Bewertung einer zytologischen Expertin bzw. einem zytologischen Experten vorgelegt. Im Laboralltag entsteht so aus der Kombination Mensch-Maschine ein Vorteil zu Gunsten der Sicherheit der Patientinnen.

Unsere guten Erfahrungen mit diesem System decken sich mit einer Reihe von Studiendaten1,2. Sie zeigen, dass ein erhöhter Nachweis leichter und mäßiger Dysplasien und eine Reduktion der Falsch-Negativ-Rate mit der Verwendung des computerassistierten Systems verbunden sind, was sich positiv auf die diagnostische Qualität auswirkt.

Zusätzlich kann aus dem Transportgefäß für die Dünnschichtzytologie im Rahmen der Ko-Testung und im Falle eines abklärungsbedürftigen Befundes Untersuchungsmaterial für einen HR-HPV Test entnommen werden.

1 Miller, F. S., Nagel, L. E., & Kenny‐Moynihan, M. B. (2007). Implementation of the ThinPrep® imaging system in a high‐volume metropolitan laboratory. Diagnostic cytopathology35(4), 213-217.

2 Davey, E., d'Assuncao, J., Irwig, L., Macaskill, P., Chan, S. F., Richards, A., & Farnsworth, A. (2007). Accuracy of reading liquid based cytology slides using the ThinPrep Imager compared with conventional cytology: prospective study. Bmj335(7609), 31.