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Der perfekte Pap-Abstrich

Hinweise und Informationen für Praxen

Eine gute Abstrichtechnik trägt zur Vermeidung falsch-negativer Befunde bei. Daher ist die Auswahl des Abstrichinstruments bei der Anfertigung von Pap-Abstrichen besonders wichtig. 

Beim Pap-Abstrich kann grundsätzlich zwischen Begutachtungsfehlern (Screening-Error) und Entnahme- bzw. Präparationsfehler (Sampling Error) unterschieden werden.

Fehlerart 1: Screening-Error

Rund 1/3 aller falsch-negativen Befunde werden mit Screening-Errors assoziiert: pathologische Zellen werden entweder nicht erkannt oder aber nicht richtig klassifiziert. Es handelt sich um einen klassischen Interpretationsfehler.

Fehlerart 2: Sampling-Error

Rund 2/3 der falsch-negativen Befunde werden mit Entnahme- und Präparationsfehlern assoziiert: pathologische Zellen werden durch eine falsche Entnahmetechnik, durch die Verwendung von falschen Entnahmeinstrumenten, durch eine falsche bzw. schlechte Fixierung nicht erfasst oder aber es finden sich kaum Zellen auf dem Entnahmegerät (Methodikfehler).

Bereits im Jahr 2008 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Richtlinien zur Abstrichentnahme im Rahmen der Früherkennung von Krebserkrankungen an der Cervix uteri zur Anhebung der Abstrichqualität erlassen: der Pap-Abstrich aus dem Zervikalkanal hat „in der Regel mit Hilfe von Spatel (Portio-Oberfläche) und Bürste (Zervikalkanal)“ zu erfolgen. Sie hat weiterhin Bestand. 

Zu den G-BA Richtlinien

Pap-Abstrich: die richtige Durchführung

Vor der Zellenentnahme muss mit einem Wattebausch der Schleimpfropf von der Junktionszone entfernt werden. Entsprechend der anatomischen Gegebenheiten der Portio-Öffnung wird ein Szalay-Spatel mit passender „Zunge“ ausgewählt. Diese „Zunge“ wird in den Zervixkanal eingeführt. Die „Schulter“ wird auf die Portio-Oberfläche aufgelegt.

Der Spatel wird mit der Schulter im Uhrzeigersinn beginnend bei 3 Uhr mit sanftem Druck um 360 Grad gedreht. Dabei wird überflüssiges ektozervikales Material von der Portio-Oberfläche entfernt und gleichzeitig Zugang zu den tiefer liegenden Zellschichten geschaffen. Die Zunge des Spatels sollte im ständigen Kontakt zu der Innenwand des Zervixkanals bleiben. Beim Ausstreichen der Zellen wird der Spatel anschließend flach auf den Objektträger gelegt und parallel mit der Längsseite von links nach rechts gezogen. So befinden sich die Zellen des Endozervix im oberen Drittel, die der Transformationszone in der Mitte und die des Ektozervix im unteren Drittel des Objektträgers. Das Übertragen der Zellen sollte nur mit geringem Andruck erfolgen, um Zell-Deformationen zu vermeiden. Da bei Abstrichuntersuchungen Blutungen auftreten können, ist es wichtig mit dem Abstrich bei 3 Uhr zu beginnen. Dies reduziert Blutüberlagerungen in Abstrichpräparaten und verbessert die diagnostische Qualität.

Ebenso wichtig sind die Inspektion der Cervix (Form, CK-Weite, Kolposkopie-Befunde) und die anschließende sofortige Übertragung des Zellmaterials entweder auf den Objektträger oder in das Transportmedium für die Dünnschichtzytologie. Die Fixation konventioneller Abstrichpräparate sollte sofort nach dem Ausstreichen erfolgen. Das feuchte Präparat kann in einer für unsere Färbemethode spezialisierten Lösung fixiert werden. Am Schluss der Sprechstunde oder bei voller Küvette sollten die Präparate nach kurzer Lufttrocknung in die spezialisierten Versandcontainer verpackt werden.

Aus cytopathologischer Sicht eignet sich für die Abnahme eines Pap-Abstrichs besonders der Szalay Spatel. Er kann in einem Untersuchungsschritt Zellen aus der Ekto- und dem Endozervix gewinnen. Zusätzlich in Kombination mit einer Bürste erhält der Zytologe ausreichend Material aus der Endozervix.